…und hier ist die gute Nachricht!
Authentische Hunde Erziehung beginnt mit der inneren Einstellung.
Sie müssen kein Leithund werden, um Ihren Hund zu erziehen. Nein. Sie müssen überhaupt kein Hund werden. Sie müssen auch nicht hündisch sprechen. Sie müssen Ihren Hund ebenfalls nicht unterwerfen, beißen oder zusammen brüllen. Sie müssen nichts weiter tun als authentisch zu sein.
Kennzeichnend für das Wesen der Hunde ist das Sie sich evolutionär an den Menschen angepasst haben. Nicht umgekehrt! Es liegt in den Genen domestizierter Hunde den Menschen als andere Art einschätzen zu können. Wir Menschen können durch Erfahrung und Wissenschaft lernen, das Verhalten unserer Hunde zu verstehen, denn es ist uns nicht in die Wiege gelegt, den Hunden aber schon. Darum macht es keinen Sinn sich selbst zu verbiegen um unseren Hund zu erziehen, was wir brauchen ist eine authentische Hunde – Erziehung.
Wie äußert sich beispielsweise das Verständnis des Hundes vom menschlichen Verhalten ?
Ein Hund kann dem Menschen in Erwartung von Futter vertrauensvoll in die Augen blicken. Ein Hund würde niemals einem anderen Hund in Erwartung von Futter vertrauensvoll in die Augen blicken. Das wäre eine Kampfansage!
Sehr viele Menschen halten das Wedeln der Rute für ein ausnahmslos freundliches Signal, was jedoch falsch ist. Der Mensch versteht Hundeverhalten also nur durch die Auseinandersetzung mit dem Thema, jedoch der Hund ist geboren um menschliches Verhalten zu verstehen. An Mimik und Körperhaltung sieht er schneller als wir selbst, in welcher Stimmung wir uns gerade befinden.
Gibt es Ähnlichkeiten in der innerartlichen Kommunikation bei Mensch und Hund?
Sicherlich. Auch wir lassen gewissermaßen „die Ohren hängen“, wenn es uns nicht gut geht. Die Gesichtszüge erschlaffen und zeigen nach unten.
Schauen wir uns das Imponiergehabe von einigen Männern an: breitbeiniger, steifer Gang leicht vorgebeugt, geblähte Brust, vorgestrecktes hohes Kinn, „stechender“ Blick. Das sieht unser Hund und kennt es, weil Hunde es auch so machen..
Ein ängstlicher Mensch macht sich rund und klein mit geweiteten Pupillen und Augen in denen das Weiße zu sehen ist, auch das müssen wir unserem Hund nicht erklären. Laufen wir dann auch noch weg, wecken wir bei unserem Hund den Jagdinstinkt, denn auch Beutetiere verhalten sich so.
Muss ich als Hundeführer immer den „dominanten Macker“ raushängen lassen?
Sie können beruhigt so bleiben, wie sie sind, ihr Hund versteht sie auch so. Bleiben sie authentisch, wenn sie ihren Hund erziehen. Ihr Hund kann echtes Verhalten von gespieltem Verhalten unterscheiden. Sie möchten beispielsweise ihren Hund maßregeln, weil er etwas tut, was er nicht sollte, finden es aber im Grunde lustig. Lassen sie es, denn ihr Hund merkt, das sie innerlich lachen! Wenn sie wirklich ärgerlich wären, wäre zum Beispiel die Körperhaltung, die Pupillenweite etc. anders. Ihr Hund nimmt sie“ ganzheitlich“ wahr, darum ist es wichtig, das sie sich ihres ganzen Seins bewusst werden. Bleiben sie authentisch:
- Wer bin ich?
- Wie bin ich?
- Was will ich genau?
- Bin ich bestimmt?
- Diskutiere ich ständig?
- Bin ich planlos, zögerlich, unentschlossen?
- Bin ich in Gedanken?
- Bin ich gereizt?
- Bin ich entspannt oder lasch?
- Bin ich ängstlich?
Interessanterweise versteht man unter einem „selbstbewusstem“ Menschen in der Regel einen in sich ruhenden, bestimmten, Menschen mit der Fähigkeit zur Resilienz. ist ein Mensch authentisch, selbst in seinen Widersprüchen empfinden wir das positiverweise als selbstbewusstes Verhalten. Wir denken, dieser Mensch hat es nicht nötig, Anderen etwas Vorzuspielen, das er/sie nicht ist und haben Respekt vor soviel Selbstbewusstsein.
Ich kenne viele Hundebesitzer, die ständig erklären, was ihr Hund gerade will oder fühlt, anstelle dessen, was sie selbst wollen. Deren Hunde sind in der Regel sogenannte „Problemhunde“. Tatsächlich haben sie ein Problem: einen Partner mit wenig Selbstbewusstsein. Ein Partner, der sich nicht auf sich selbst konzentriert, sondern gefallen will.
Auch ein Mensch, der übermäßig Dominanz demonstriert, hat ebenso wenig Selbstbewusstsein, das weiß sein Hund genau und agiert genauso angespannt. Hunde erkennen Verhalten, das Minderwertigkeitsgefühle überdecken soll.
Warum? Sie haben den ganzen Tag Zeit uns zu beobachten, sie haben Augen, die auf Bewegungen spezialisiert sind, zum Beispiel Mikroexpression, sie riechen Angstschweiß, hören das Herz rasen.
Was wir demnach von unseren Hunden lernen können ist ein gesundes Selbstbewusstsein. Authentische Hunde Erziehung heißt sich selbst zu kennen und echte Emotionen auch gegenüber dem Hund zu zeigen.
Warum kann ein Hund die Hand, die ihn füttert beißen? Er wird doch geliebt und umsorgt?
Ein Hund tut Dinge, die seine angeborenen Triebe befriedigen. Den Hund zu füttern befriedigt einen Trieb. Den Hunger.
Spielen wir mit ihm, oder streicheln ihn befriedigen wir andere Triebe.
Selbstverständlich kann man mit der vollen Futtertüte oder Spielzeug viele außerartliche Missverständnisse aus dem Weg räumen. Aber dann sollten man sich auch klarmachen, das der Hund eine enge Bindung mit der raschelnden Futtertüte oder dem Ball eingegangen ist.
Er folgt nicht dem Mensch sondern dem Angebot und wird ihn wegen besseren Angeboten, zum Beispiel einem faulendem Fisch schlicht stehen lassen. Will man das Angebot wieder zurück nehmen, sprich Futter oder Ball wegnehmen, so wird diese wichtige Ressource mit den Zähnen verteidigt, weil der Mensch nicht als den Besitzer der Ressource gesehen wird, sondern als Ressource selbst: Futterspender: ja, ernstzunehmender Mensch: nein.
Futter ist eines der Instrumente in der Hunde- Erziehung, aber ohne eine unmissverständliche Mensch – Hund Kommunikation letztlich es eine fatale Krücke, wenn es das einzige Instrument bleibt.
Das gleiche gilt für den Lieblingsball oder andere Sucht auslösende Reize. Das soziale Gefüge bleibt undefiniert, es fehlt an Autorität und echter Gemeinschaft. Deshalb muss jedes Erziehungs- Hilfsmittel in einer authentischen Hunde Erziehung irgendwann verzichtbar werden.
Setzen Sie die Instrumente klug ein, um dem Hund gleichzeitig klar zu machen, das sie der Eigentümer und Verwalter aller seiner Ressourcen sind.
Verhält sich ein Hund grob fordernd oder distanzlos, gibt es infolgedessen Nichts mehr umsonst.
Ein weiterer Punkt in dieser Fragestellung soll noch kurz erwähnt werden: Hunde, die übermäßig abgestraft werden, weil man der traditionellen Ansicht ist, man müsse bei einem Hund den Willen brechen um ihn gefügig zu machen, diese Hunde beißen mit Recht in die Hand, die sie füttert.
Wie geht authentische Hunde Erziehung?
Sie müssen sich nicht verbiegen und ein Drill – Kommandeur werden, sondern sie können lernen auf ihre Weise authentisch und bestimmt zu sein. Im Hundetraining stellt man immer wieder fest:
Dinge, die der Mensch wirklich und ernsthaft will, die klappen super.
Klären Sie für sich, welche Motivation sie haben. Fragen sie nicht, was der Hund will, was der Hund braucht, wie der Hund sich fühlt. Fragen sie sich, was sie selbst brauchen, um ein entspannter, stressfreier, glücklicher Hundebesitzer zu sein. Und dann handeln sie danach! Authentische Hunde Erziehung beginnt mit der inneren Einstellung.
Bleiben sie nicht alle zwei Minuten automatisch stehen, weil ihr Hund schnüffeln will. Bleiben sie stehen, wenn sie sie es wollen… Denken sie nicht darüber nach, wie ihr Hund den anderen Hund findet, gehen sie ihrer Wege.
Sie werden staunen, wie zufrieden ihr Hund auf dieses Mehr an Selbstbewusstsein und Bestimmtheit reagiert. Der Hund kommt nicht nur wegen der Belohnung zu ihnen, sondern weil er sie respektiert.
Mit Authentizität erwirbt Mensch sich Respekt.
Da ist dann noch die Sache mit der Verantwortung…
Ihr Hund kommt nur, wenn er gerade Lust hat? Eigentlich mögen Sie ja auch seinen Eigensinn? Stellen Sie sich vor, er hat gerade Lust auf eine stark befahrene Straße zu laufen. Aha! Schon ist sein Eigensinn nicht mehr so sympathisch. Ihr Ton wird sehr bestimmt, die Körperhaltung und Mimik zeigt ebenso deutlich: ich entscheide, was du tust. Authentisch und sogar autoritär. Da wird nicht diskutiert, in der Gefahr verlangen sie Gehorsam in unmissverständlicher Weise. der Hund aber kann einen panischen Aufschrei, ein hysterisches „Nein“ nicht zuordnen, weil er ihre Aufregung seinem eigenem Interesse zuordnet. Nach dem Motto: das ist jetzt wirklich aufregend, was ich da gerade mache, wenn er / sie auch so aufgeregt ist.
Machen sie sich das immer wieder klar: Ihr Hund kann nicht voraussehen und auch nicht entscheiden, was für ihn gefährlich ist, beispielsweise Giftköder zu fressen. Nur Sie haben das zu entscheiden. Er muss gelernt haben, das das was da liegt nicht Seins ist und sie bestimmen, wie verfahren wird. Im Fall einer Gefahrensituation müssen beide, Mensch und Hund gelernt haben Impulsivität zu kontrollieren.
Schon deswegen ist „antiautoritäre“ Hunde Erziehung völliger Bockmist. Ein Hund, dem keine Grenzen aufgezeigt wurden, versucht selbst Grenzen aufzuzeigen: provoziert, stänkert, bewacht seine Menschen als sein liebstes Spielzeug oder ist extrem unsicher, versucht sich durch zu beißen.
Eingeordnet zu sein ist das, was ein Hund will. Er lebt in einem Familienverband (Rudel) mit Ihnen, dessen Familienoberhaupt Sie sind. Sie passen auf, sagen wo es langgeht und der Hund fühlt sich sicher und gut aufgehoben, wenn seine Grenzen abgesteckt sind. Hunde, die nicht wissen, wo ihre Grenzen sind, entwickeln in der Regel Verhaltens- Probleme.
Ein Hund, der seine Stellung im Rudel kennt ist ein glücklicher Hund, denn er braucht nicht zu kämpfen; und Sie haben durch ihren Hund gelernt auf ihre eigene Weise mit authentischer Hunde Erziehung noch ein bisschen selbstbewusster zu sein.